Glossar

Laserbeugung

Die Beugung des Laserlichts resultiert aus der Wechselwirkung des Lichts mit den Partikeln und lässt sich mathematisch mit der Fraunhofer- oder der Mie-Theorie beschreiben. Für ein einzelnes sphärisches Partikel zeigt das Beugungsmuster eine typische Ringstruktur. Der Abstand r0 des ersten Intensitätsminimums zum Zentrum ist abhängig von der Partikelgröße, wie aus Abb. 1 und Abb. 2 ersichtlich. Die Aufnahme der Intensitätsverteilung des gebeugten Lichts geschieht gewöhnlich mit Hilfe eines Multielementphotodetektors, wie in Abb. 3 gezeigt.

Die Streuung von unpolarisiertem Laserlicht an einem einzelnen kugelförmigen Partikel kann mathematisch wie folgt beschrieben werden:

 

Formula for calculation of the scattering of unpolarized laser light

Dabei ist

Ι(θ) die gesamte Streuintensität als Funktion des Winkels θ in Bezug auf die Vorwärtsrichtung
I0 die Beleuchtungsstärke
k der Wellenvektor 2π/λ
a die Entfernung des Streuzentrums zum Detektor und
S1(θ) und S2(θ) sind dimensionslose, komplexwertige Funktionen, die die Änderung der Amplitude des senkrecht und parallel polarisierten Lichts beschreiben.


Verschiedene Algorithmen wurden für die Berechnung von I(θ) entwickelt. Die Lorenz-Mie Theorie basiert auf der Annahme kugelförmiger, isotroper und homogener Partikel, die alle mit einem gemeinsamen komplexen Brechungsindex m = n-ik beschrieben werden können. Der Brechungsindex muss für die Auswertung genau bekannt sein, was in der Praxis insbesondere für den imaginären Anteil k häufig nicht der Fall ist. Eine weitere Herausforderung sind Mischungen aus verschiedensten Komponenten mit unterschiedlichen Brechungsindizes.

Die Fraunhofer-Theorie betrachtet den Teil der Lichtablenkung, der ausschließlich durch Beugung zustande kommt. Ein großer Vorteil besteht darin, dass keine Kenntnisse über den Brechungsindex des untersuchten Materials notwendig sind. I(θ) kann mit dem dimensionslosen Größenparameter α=πx/λ vereinfacht werden (siehe Formel)Diese Theorie beschreibt keine Polarisation und vernachlässigt eine mögliche Lichtdurchlässigkeit von Partikeln.

Formula for Fraunhofer Theory

Maßgabe der Fraunhofer-Beugung ist dabei die Messung absorbierender Partikel innerhalb vergleichsweiser kleiner Winkel in Vorwärtsrichtung. Im Gegensatz zur Mie-Theorie kommt das Fraunhofer-Modell ohne die Kenntnis optischer Konstanten aus. Sie allein ist auch bei Mischungen verschiedener Materialien und Formen anwendbar. Die ermittelte Partikelgröße entspricht dabei dem Äquivalentdurchmesser der beugungsgleichen Kugel.

Beugungsmuster von nicht sphärischen Partikeln

Berechnete Beugungsmuster für nicht sphärische Partikel (siehe die grauen Partikelformen in den einzelnen Abbildungen). Alle Beugungsmuster zeigen eine Symmetrie von 180°.

Quadrat
Pentagon
Hexagon
Stern
Zwölfeck
Flocke

Sensoren für Laserbeugung

Laser diffraction analyser HELOS/BR with dry and wet dispersion OASIS/L and dosing unit VIBRI/L for the determination of particle size distribution.

Die bewährte HELOS-Laserbeugungsserie – mit seiner klassischen Beugungsanordnung im parallelen Strahlengang – bietet eine leistungsfähige Technologie zur zuverlässigen Analyse von Partikelgrößenverteilungen von Pulvern, Granulaten, Suspensionen, Emulsionen, Sprays und vielen weiteren dispersen Kollektiven in einem Größenbereich von unter 0,1 µm bis 8.750 µm. Das modulare Systemkonzept erschließt mit seinen zahlreichen Dispergier- und Dosiereinheiten flexibel die unterschiedlichsten Applikationen in Industrie und Forschung.

Particle size analysis with MYTOS, RODOS and TWISTER with process-coupling

MYTOS verbindet die Kerntechnologien des Laserbeugungssensors HELOS und des Trockendispergierers RODOS in einem industriellen Gehäuse für die Analyse trockener Pulver von 0,25 μm bis 3.500 μm. Mit dem Probennehmer TWISTER gelingt die vollständige Integration in Prozessleitungen zu einem echten in-line-System. Der on-line-Betrieb ist mit TWISTER, MIXER, Sonden oder vorhandenen Probenahmelösungen möglich. Mit dem Schwingrinnendosierer VIBRI gelingt auch der at-line-Einsatz im automatisierten Zentrallabor. PICTIS ist die beste Wahl für frei fließende Granulate und fragile Partikel von 5 μm bis 10.000 μm.