Der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir …
Durch die fortgeschrittene Internationalisierung der Sympatec fällt die Diversität sowohl in der Firmenzentrale als auch in Zusammenarbeit mit unseren eigenen Auslandsbüros und unseren weltweiten Verkaufs- und Servicepartnern naturgemäß sehr vielfältig aus. Das betrifft nicht nur die verschiedenen Kulturen, Ethnien, Nationalitäten und Hautfarben, sondern insbesondere auch unterschiedliche individuelle und gesellschaftliche Weltanschauungen. Die größte Herausforderung ist dabei die Entwicklung einer möglichst von allen unterstützten internationalen Identität basierend auf universellen, global anerkannten Werten.
Die gemeinsame Unternehmenskultur fasst alle über die Zeit entwickelten und kollektiv verinnerlichten kulturellen Werte, Normen und Haltungen (Corporate Identity) zusammen und drückt sich in geprägten Entscheidungs- und Verhaltensmustern und Ritualen (Corporate Behaviour) aber auch sichtbar in Architektur, Design oder Symbolen aus (Corporate Design). Das gemeinsame Selbstverständnis hilft allen Unternehmensmitgliedern und Partnern bei der Realisierung von gemeinsamen Projekten und der Erreichung unternehmerischer Ziele.
Die Architektur des Pulverhauses und unserer Messeauftritte, das Design unserer Instrumente aber auch unser kleiner grüner Kaktus am Revers symbolisieren die gemeinsame Unternehmens- und Führungskultur. Auf der ganzen Welt erkennen sich unsere Mitarbeiter am „kleinen grünen Kaktus“, dem Symbol für unsere Alleinstellungstechnologie als der einzigen Frucht, die in trockener Umgebung gedeiht. Unser Führungskonzept ist symbolisch auch in der Architektur des Pulverhauses zu finden und stützt sich zur Leitung der verschiedenen Abteilungen auf die sieben vorsokratischen Weisheiten des Apollotempels in Delphi.
Verhaltenskodex
Ein allgemeingültiger Verhaltenskodex zur vorbildlichen Compliance-Kultur wurde in den 1990er Jahren mit der Gründung der US-amerikanischen Tochter eingeführt. Dieser hat sich seither gehärtet und in unserer vergleichsweise kleinen Firma als universelle Werteorientierung bewährt. Den rund 180 Mitarbeitern, die weltweit in 75 Ländern für uns aktiv sind, gibt dieser Kodex eine Grundlage für die Pflege offener, vertrauensvoller und konstruktiver Beziehung zu Kunden und Partnern in den verschiedensten Kulturkreisen. Die Regeln sind von herausragender Bedeutung und vergleichsweise einfach und vertrauensvoll gehalten, damit sie überall verstanden werden. Es soll bevorzugt zuerst durch gemeinsamen Erfolg und nicht durch Kontrolle geführt werden. Die selbst gesetzten ethischen Standards beginnen beim Kunden.
Grundsätze der Sympatec-Geschäftsordnung
- Im Zentrum des Geschehens steht der Kunde.
- Zum erfolgsorientierten, flexiblen und zielgerichteten Handeln wird ein breiter Korridor eingerichtet – nach dem Grundsatz so viel gesunder Menschenverstand wie möglich, so wenig Regeln wie nötig.
- Da Geschäfte und Handlungen immer lokal sind, braucht es dazu Subsidiarität. Das heißt entschieden wird möglichst nah an der Aktionsfront. Dies erfordert eine Kultur der Selbstständigkeit auf allen Ebenen.
- Alles Handeln unterliegt gewissenhafter Sorgfaltspflicht und ist auf Wirtschaftlichkeit auszurichten.
- Jeder Mitarbeiter hat die Verpflichtung im Rahmen seiner Fähigkeiten, an dem Platz, an den er gestellt ist, unter Einhaltung der bestehenden Regeln, sein Bestes zu geben.
- Die Firma sorgt für anforderungskonforme Arbeitsplätze.
Der dargestellte Verhaltenskodex ist bindend für alle Sympatec-Mitarbeiter und dient zur Orientierung des eigenen Handelns. Alle weiteren Regelungen und daraus abgeleitete Handlungen müssen in Übereinstimmung mit dem Kodex sein, um wirksam zu werden. Grundannahme einer funktionierenden Geschäftsethik ist, dass diese durch die Individualmoral der einzelnen Individuen konstituiert und legitimiert werden kann und sich aus der menschlichen Vernunft selbst ergibt – nicht durch Fremddisziplinierung oder strenge Rahmenordnungen. Die Grundsätze der nachfolgend formulierten Geschäftsethik dienen daher als stabilisierende normative Bedingungen, die jedes Individuum den kulturellen Umständen anpassen – aber nicht außer Kraft setzen kann. Damit richtet sich die Sympatec-Geschäftsethik nach universellen, transkulturell akzeptierten und global gültigen Metagrundsätzen.
Metagrundsätze der Sympatec-Geschäftsethik
- Individualmoral | Eigenverantwortlichkeit des Individuums
- Vertragsmoral | Respekt für Verträge
- Eigentumsmoral | Respekt für Eigentum
- Gemeinsinn in Verbindung mit dem eigenen, gesunden Menschenverstand.
Ergänzt werden diese Metagrundsätze durch einige Grundwerte und allgemeingültige Rechte, die dem Zusammenleben innerhalb einer Gemeinschaft dienlich und weitgehend anerkannt sind und keiner Relativierung bedürfen.
- Respektiere die Würde einer jeder Person.
- Sei ehrlich. Wenn man nicht ehrlich sein kann, so sei man still. Andernfalls kann man sich nur selbst schaden. Vermeide Notlügen. Wenn das nicht geht, mache sie so schnell es geht sichtbar.
- Im Falle eines Fehlers oder eines Missverständnisses suche die schnellste und beste Gelegenheit zur Klärung und für ein Gespräch. Erkläre und entschuldige dich dort, wo du für die Ursache des Fehlers oder des Missverständnisses verantwortlich warst.
- Ehrgeiz ist gut und notwendig und wird respektiert, solange kein anderer beschädigt wird.
- Kontrolliere Deine Gefühle und Emotionen.
Die folgenden Fragen helfen sicherzustellen, dass dem Verhaltenskodex auch in Grenzsituationen gefolgt wird. Man sollte alle Überlegungen mit diesen Fragen reflektieren, bevor man sie in Taten umsetzt.
- Ist es ehrlich?
- Ist es fair gegenüber allen Beteiligten?
- Verstärkt es die guten Beziehungen?
- Hilft es dem Geschäft?
- Ist es im Interesse von Sympatec?
- Ist es für mich persönlich von Vorteil?
... wenn die Antwort auf die letzte Frage "ja" lautet,
überprüfe man nochmals aufrichtig die Antworten zu
den vorangehenden Fragen auf mögliche Interessenkonflikte ...
Sollten dennoch Konflikte entstehen, so sollte man zunächst untereinander nach einer Lösung suchen – ohne großen Zeitverzug und ohne Emotionen. Wenn eine Lösung so nicht möglich ist, ist unverzüglich ein geeigneter Moderator hinzu zu ziehen. Dessen Aufgabe ist es, eine Lösung zu finden, die im Einklang mit dem Verhaltenskodex steht. Ist es auf dieser Ebene nicht möglich eine Lösung zu einem Konflikt zu finden, muss eine Eskalation nach oben eingeleitet werden, gegebenenfalls bis zur Geschäftsleitung. Eine Eskalation nach unten ist zu vermeiden.
Der kleine grüne Kaktus
Ende der achtziger Jahre, als Sympatec seine Messeauftritte professionalisierte, trug sich auf der Interkama in Düsseldorf folgendes zu …
Unser neuer Messestand war perfekt aufgebaut – bis auf eine Kleinigkeit: wir hatten keine Garderobe! Bei der Messereröffnung regnete es in Strömen, und erste Standbesucher fragten nach Garderobe und Schirmständer. Auf dem Weg ins Hotel nach dem ersten Messetag entdeckten wir einen großen grünen Kaktus im Schaufenster eines italienischen Möbelhauses: „Gufram-Multipli ‘86 Cactus 153 | 2000“ vom italienischen Designer Drocco nummeriert, signiert und als Garderobe firmiert. Wir hatten unsere Garderobe gefunden!
Am nächsten Tag schien die Sonne und kein Standbesucher fragte nach einer Garderobe, aber jeder wollte wissen: was bedeutet der Kaktus? Die Antwort unseres Firmengründers Stephan Röthele lautete: „Schauen Sie unsere Geräte an! Wir haben RODOS, HELOS, GRADIS, OPUS – und hier haben wir KAKTUS!“. Lachen war die unmittelbare Antwort der Standbesucher auf seine dadaistische Erklärung. „Lachen Sie nicht – KAKTUS steht in dieser Namensfolge als Stellvertreter für alle Produkte, die noch in unserer Entwicklungspipeline sind und zur Messe nicht fertig wurden. Er ist das permanente Innovationsversprechen für unsere Kunden und das Achtungssymbol für den etablierten Wettbewerb“.
Kürzer brachte es nur unser neuer Mitarbeiter aus England auf den Punkt. Er rief uns in großem, Erstaunen seine Erkenntnis zu: „Wow, Sympatec bears fruits from dry powders! | Sympatec bringt Früchte aus trockenen Partikeln hervor!”. Eine bessere Adressierung unserer Durchbruchinnovation RODOS konnte es nicht geben. Einige Besucher wurden mit dem Hinweis: „… sie sollten sich mal die Firma mit dem Kaktus anschauen“ direkt zu unserem Stand geschickt – Mundpropaganda von der besten Sorte. Die Messe war ein großer Erfolg und der kleine grüne Kaktus wurde zum Identitätssymbol der Sympatec.
Alle Mitarbeiter bekommen beim Eintritt in die Sympatec den kleinen grünen Kaktusanstecker, der im Laufe der Jahre viele Veredelungsstufen durchlaufen hat, um so auch besonders herausragende Leistungen und Jubiläen zu würdigen. Inzwischen gibt es mehr als fünfundzwanzig Varianten in Silber, Gold oder mit Edelsteinen und Schmuckelementen. Feierlich werden die Anstecker einmal im Jahr bei der internationalen Kaktuszeremonie im Pulverhaus verliehen. Gemeinsam singen wir – in Deutsch und Englisch – den Klassiker der Comedian Harmonists „Mein kleiner grüner Kaktus“ als kongeniale Firmenhymne.